4. Verwandlung des „Man“ bis zur Unkenntlichkeit
16. November 2016
Veranstaltung vom 10.11.2016
von Rainer
Nachdem das „Man“ das „Ich“ quasi neutralisiert hat (einige meinten, das „Ich“ wäre als „Moorleiche“ untergegangen) stellt Heidegger fest, dass in der (S.126/Z.40) „…Unauffälligkeit und Nichtfeststellbarkeit (…) das Man seine eigentliche Diktatur (entfaltet).“ (S.127/Z.4) „Das Man, das kein bestimmtes ist und das Alle, obzwar nicht als Summe, sind, schreibt die Seinart der Alltäglichkeit vor.“
In Durchschnittlichkeit, Abständigkeit, Einebnung zeigt sich, was wir „die Öffentlichkeit“ nennen. (Die
Öffentlichkeit verdunkelt alles, gibt sich aber als bekannt aus.)
(S.127/5.Abs.) „Das Man entlastet so das jeweilige Dasein in seiner Alltäglichkeit.“ -> es führt zu einer
„Seinsentlastung“, entlastet das Dasein mit „Leichtigkeit“, verfestigt gerade dadurch „seine hartnäckige
Herrschaft.“
(S.128/Z.6) „Jeder ist der Andere und Keiner er selbst.“ Das Man beantwortet die Frage nach „dem Wer des
alltäglichen Daseins“ mit „Niemand“.
Dieses Niemand ist kein Nichts, es ist „ens realissimum“ , das allerrealste Wesen, d. i. Gott.
Heidegger meint, das Man sei so wenig vorhanden, wie das Dasein. Je offensichtlicher das Man ist, desto
versteckter ist es – dennoch ist es aber nicht Nichts.
(S.129/Z.10) „Das Man ist ein Existenzial und gehört (…) zur positiven Verfassung des Daseins.“
Die Betrachtung des Daseins beginnt nicht mit dem (S.129/Z.28) „ich bin…im Sinne des eigenen Selbst, sondern die Anderen in der Weise des Man.“ Erst hieraus werde „ich mir selbst zunächst gegeben.“
Das Dasein ist zunächst Man und bleibt zumeist.
Das Dasein in der Welt erschließt sein eigentliches Sein immer durch das (S.129/Z.32) „Wegräumen der Verdeckungen und Verdunkelungen, als Zerbrechen der Vorstellungen, mit denen sich das Dasein gegen es selbst abriegelt.“
Hier scheint das „Ich“ (siehe Moorleiche) aus dem „Man-selbst“ wieder aufzutauchen, oder?