3. Mitsein, Abständigkeit – „Man“ kontra „Ich“.
6. November 2016
Veranstaltung vom 03.11.2016
von Rainer
Per steter Wiederholung wollen wir uns Heideggers „Man“ annähern.
Das „Mitsein“ resultiert aus der Einsicht, dass eigenes Dasein und und das der Anderen sich existenzial bestimmen:
z.B. 1. ein A versucht den Abstand zu B aufzuholen (schneller zu sein)
2. B versucht den Abstand zu A aufrecht zu erhalten (schneller zu sein)
→ „Abständigkeit“ – Konkurrenz
S.126/Z.20 „In dieser zum Mitsein gehörigen Abständigkeit liegt aber: das Dasein steht als alltägliches Miteinandersein in der Botmäßigkeit der Anderen.“
A oder B stehen nicht etwa außen vor, nein (S.126/Z.26) „Man selbst gehört zu den Anderen und verfestigt ihre Macht.“
→ (Z.31) „das ‚Wer‘ ist das Neutrum, das Man.“
Und das hat Konsequenzen:
S.127/Z.9f Miteinandersein besorgt die Durchschnittlichkeit
1. durchschnittlich „gehört es sich, dass…“
2. durchschnittlich „was man gelten lässt und was nicht“
3. durchschnittlich „was und wem man Erfolg zubilligt oder nicht“
4. durchschnittlich „was darf gewagt werden und was nicht“
Durchschnittlichkeit ebnet die Differenz ein
→ Einebnung, Glättung aller Seinsmöglichkeiten
Alles Individuelle wird neutralisiert.
S.127/Z.21 „Abständigkeit, Durchschnittlichkeit, Einebnung
konstituieren die Seinsweisen des „Man“ das, was wir als „Öffentlichkeit“ kennen.“
„Die Öffentlichkeit verdunkelt alles und gibt das so Verdeckte als das Bekannte und jedem Zugängliche aus.“
„Man“ wird vorschreibend und gibt an, was gelten darf oder nicht
→ Das „Ich“ ist neutralisiert !
S.127/Z.31 „Das Man ist überall dabei, doch so, daß es sich auch schon immer davongeschlichen hat, wo das Dasein auf Entscheidung drängt.“
„Weil das Man jedoch alles Urteilen und Entscheiden vorgibt, nimmt es dem jeweiligen Dasein die Verantwortlichkeit ab.“