3.1 Heidegger und die „Subjektphilosophie“
7. November 2016
Ergänzung zur 3. Veranstaltung
von Andrea
Heidegger setzt sich in „Sein und Zeit“ mit der „Subjekthhilosophie“ (Subjekt von lateinisch subiectum ‚das Daruntergeworfene) auseinander.
Ursprünglich kennzeichnete der Begriff „Subjekt“ einen Gegenstand des Handelns oder einen Sachverhalt, über den eine Aussage gemacht wird.
In der Neuzeit wurde der Begriff dann immer mehr einem „erkennenden Ich“ zugeordnet. Dieses erkennt die Welt, aber nicht so „wie sie ist“ sondern im Rahmen seiner Erkenntnismöglichkeiten (Kant). Es entsteht dadurch ein Dualismus zwischen Innen- und Außenwelt. Indem das Subjekt sich auf die Dinge in der Welt richtet, ist das Subjekt Träger sogenannter intentionaler Akte. Die intentionalen Gegenstände der Erkenntnis werden dann im Denken repräsentiert und als Objekt bezeichnet. Es gibt nun ein Subjekt-Objekt-Schema. Vertreter der modernen Subjekt -Philosophie sind Descartes und Kant.
Nach Heidegger ist das Subjekt und die Subjektiviät des Subjekts nicht das Selbstverständliche, sondern das Fragwürdige. Für ihn stellt die Subjektphilosophie das Zentrum der abendländischen Metaphysik dar.
Der Mensch ist für Heidegger nicht mehr im klassischen Sinn Subjekt, dem eine ihm externe Welt gegenübersteht. Heidegger hat in „Sein und Zeit“ mit der Subjektphilosophie gebrochen. Der Mensch ist laut Heidegger schon immer in der Welt. Das In-der-Welt-sein bezeichnet die Seinsweise des Daseins. Die Welt steht dem Subjekt nicht gegenüber, wie in der Subjektphilosophie, sondern Dasein ist immer schon in der Welt.
Heidegger unterläuft die Subjekt-Objekt-Spaltung der klassischen Subjektphilosophie, weil er meint, dass wir immer schon in der Welt sind, die uns in der Alltäglichkeit über den Umgang mit den Gebrauchsdingen erschlosssen ist. Es geht ihm um den pragmatischen Bezug zu innerweltlich Seiendem. Der Mensch ist bei ihm zwar auch ein Konstrukteur, aber er ist auch schon eingelassen in eine Welt voller Bezüge.