Gegenrede
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Gegenrede
Ich verstehe jetzt, dass das „was“ inhalt und Substanz Deiner Fragen ist, gleichviel um welche Frage es geht.
Interessant finde ich den Dualismus Frage mit Substanz gegenüber der leeren Frage. Was ist überhaupt eine „leere“ Frage. Gibt es die? Hat eine solche Frage Relevanz, wenn ja, welche? Wie sähe solch eine Frage überhaut aus? (Beispiel)
Übrigens klingt der Begriff „leere Frage“ für mich ganz positiv, klingt nach Offenheit, nach noch nicht implizierter Antwort. Und- nur mal nebenbei- finde ich es witzig, dass bei Spinoza die Substanz das göttliche (allumfassende) ist. Bei den Yogis ist Gott das Leere, das Unmanifeste. Vielleicht wäre die leere Frage für die Yogis vielleicht eine göttliche, wie für Spinoza eine Frage mit Substanz das Göttliche ist. Oder im Zen, da redet man vom Anfängergeist, das ist ein leerer, offener Geist, ohne Konstrukte. „Wenn euer Geist leer ist, ist er stets für alles bereit; er ist offen für alles“ heißt es bei Suzuki. Vielleicht ist ja die leere Frage ja ´ne ganz tolle Sache, die es zu kultivieren gilt.
Oder meinst Du ganz einfach eine rhetorische Frage?
Natürlich hilft die Interpretation der Frage bzw. der Frage nach der
Frage aus der „Fliegenglas“ und ist für den Fragenden von Bedeutung,
weil es das Problem einzukreisen beginnt (und die Nahsicht auch das
Glas ermöglicht – ich sehe nicht nur durch das Glas hindurch).
kann ich mir vorstellen, daß man eine leere Frage benötigt, um von der Nahsicht zum Ausgang zu kommen, in dem Sinne, dass alle Konstruktionen, Selbst- und Weltbilder über den Haufen geworfen werden, um mit Anfängergeist zu sehen, was „ist“.
Wichtig ist hierbei auch die Arbeit, das Erarbeiten des Zuerkennnenden.
Philosophie ist nicht Physik, es ist so bis zu einer neuen Erkenntnis,
sondern sie ist das Annähern über das Befassen auf einen Moment
der Sicht, als Moment der Stellungnahme aber vor allem des Weiter-
entwickelns der Fragestellung –
Anrwortsuchen als Fragenstellen.
Weiterentwickeln und vielleicht auch verwerfen…………..o.k.
…, mein Text ist der Versuch das angedeutete Problem
in Worte zu fassen und dabei habe ich unseren wichtigsten Dissens:
die Metaphysik hier nur bestrichen.
geschenkt, lassen wir das mal außen vor.
Wenn ich einen Glauben habe, dann ist es dieser: Es gibt keine endgültigen Antworten. Wir Menschen können die absolute Wahrheit für alle gültige nicht finden und schlimm ist es, wenn wir dennoch glauben, sie gefunden zu haben. Dann haben wir uns nämlich vermutlich verrannt. Dieser Verrennen ist aber nicht nur doof sondern auch mordsgefährlich, s. Kreuzzüge, IS Terror usf. Bei den meistem Menschen führt es glücklicherweise nur zur spießigen Borniertheit. Auf jeden Fall sehr unerfreulich. Darum betreibe ich auch neben der Beschäftigung mit Zen u.a. auch Philosophie. Für mich sind Fragen ein Versuch der Sklerotisierung des Denkens zu entgehen. Ob es gelingt, ist naturgemäß fraglich. Das schöne an der Philosophie ist jedenfalls für mich, dass jede Antwort auf ihre Fragen in Paradoxa oder Widersprüche führt.
Es ist sicher auch wichtig, die richtigen Fragen zu stellen. Aber welche sind das? Wenn ich auch einem fixen Weltbild heraus Fragen stelle, ist mein Fragen ein Suchen nach einer Antwort, die in mein rigides Weltbild paßt. Dann frage ich quasi vom „Gesuchten“ (von dem her, was in mein Weltbild paßt)her. Dann kann ich den Weg aus dem Fliegenglas nicht finden, weil ich nur fliiegenglasimmanent frage.
Ferner sind die in einer Gesellschaftlich gefundenen und akzeptierten Antworten auf die Fragen der Zeit den bestehenden Machtverhältnissen (bzw. deren Negation) geschuldet. Die Frage ist, ob nicht auch die Art des Fragens damit zu tun hat und die Antwort vorwegnimmt. Können wir da aussteigen, merken wir überhaupt, dass es so ist, wenn es so ist?
bei sovielen Fragen zum Fragen denke ich, dass Fragen eine unendliche Geschichte ist
also nicht
1.Frage
2.Antwort
3.Frage
sondern
1.Frage
2.Frage zur Frage
usw.
Kann es denn richtige oder falsche Fragen geben?